Zum „Tag des offenen Denkmals“ am zweiten Septembersonntag drehte sich in der Markuskirche alles rund um den Orgelbau und die Orgelmusik.
So erlebten wir schon in Gottesdienst und Predigt unter Leitung von Lektor Manuel Haim die Geschichte von Wilhelm Buschs „Lehrer Lämpel“ und seinen Zeitgenossen, die damals als arme Dorfschulmeister und Kirchendiener auch regelmäßig die Orgel anschlagen mussten. An einem Gemeindelied probierten wir aus, wie das damals geklungen haben mag, als noch alle Noten gleich lang gesungen und von zahlreichen Zwischenspielen unterbrochen wurden. Bei der weiteren Liedbegleitung wechselten sich Organist Frank Weber an der großen Kirchenorgel sowie Lektor Haim am Orgelpositiv ab.
Nach dem Kirchenkaffee führte uns Manuel Haim im Rahmen einer Orgelführung auf der Empore in Aufbau und Funktion von Kirchenorgeln ein: Wir lernten Lippen- und Zungenpfeifen kennen, den Spieltisch mit Manual und Pedal, sowie Balg, Windlade und Register. Aber auch ein Exkurs zur Orgelgeschichte, zum geeigneten Schuhwerk, zu Orgelnoten, Registrierung und Spielweise durfte nicht fehlen. Neben bekannten Kirchenliedern gab es hierbei sogar Pop-Musik auf unserer Orgel zu hören!
Am Abend erklang dann ein Orgelkonzert mit unserem Organisten Frank Weber. Das Thema des Abends war der Choral „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ von Samuel Rodrigast. Zu hören waren Choralbearbeitungen und andere Stücke von Bach, Reger, Pachelbel, Karg-Elert, Gardonyi und weiteren Komponisten. Ganze 100 Stunden hatte Herr Weber hierfür in den letzten Monaten geübt – und sich seinen Applaus am Ende redlich verdient! Unterstützt wurde er von Kantor Wolfgang Krumm, der beim Wechsel der Register und Umblättern der Seiten half. Die Moderation des Abends lag bei Lektorin Dr. Sigrid Popp und Lektor Manuel Haim, die das Programm mit geschichtlichen Hintergründen sowie mit zwei Gedichten von der „alten Orgel“ und vom „Orgellehrling“ ergänzten. Mit einem Beisammensein bei Wein und Knabbereien endete schließlich ein rundum gelungener Tag.